Mentale Leistungsfähigkeit
Mentale Leistungsfähigkeit
Die Bedeutung mentaler Leistungsfähigkeit und geistiger Fitness
Immer erreichbar, immer verfügbar, immer voll bei der Sache: Unsere moderne Lebensweise verlangt uns einiges ab und bringt uns im Job wie im Privatleben oft an unsere Grenzen. Denn Multi-Tasking und hoher Erwartungsdruck fordern ihren Tribut – sie können auf Dauer unsere mentale Leistungsfähigkeit mindern. Die Konzentrationsfähigkeit leidet, die Aufmerksamkeitsspanne nimmt ab und wir reagieren immer häufiger nervös, fahrig und frustriert. Und je älter wir werden, umso deutlicher zeigen sich diese Symptome möglicherweise. Denn unser Gehirn arbeitet jetzt lieber energiesparend und wählt bevorzugt altbewährte „Gedankengänge“ – es fällt uns schwerer, uns auf neue Gegebenheiten und Anforderungen einzustellen.
Was über unsere mentale Leistungsfähigkeit entscheidet
Unsere mentale Leistungsfähigkeit hängt direkt davon ab, wie die 100 Milliarden Nervenzellen in unserem Gehirn miteinander verknüpft sind, wie effektiv sie neue Verbindungen untereinander aufbauen – und wie gut wir dort gespeicherte Informationen wieder abrufen können. Mit jeder Information, die wir verarbeiten, wächst unser individuelles neuronales Netz.
Wie effektiv dieser Prozess abläuft, wird auch davon beeinflusst, wie gut unser Gehirn Reize und Eindrücke filtert. Denn es muss ständig entscheiden, welche Informationen grade wichtig sind – und welche es verwerfen kann. Sind wir gezwungen, unsere Aufmerksamkeit auf verschiedene Aufgaben gleichzeitig zu richten, kann das dazu führen, dass unser Gehirn überfordert reagiert – und nicht mehr optimal funktioniert.
Geistige Fitness: Reiz-Management und Neuroplastizität
Es sind also vor allem zwei Dinge, auf die es mit Blick auf die geistige Fitness ankommt: Eine optimale Reizverarbeitung – und die Fähigkeit unseres Gehirns, mit neuen Anforderungen klar zu kommen.
Die gute Nachricht: Wir können unser Gehirn bei beidem unterstützen. Damit es die Reizverarbeitung optimal managen kann, müssen wir etwa dafür sorgen, dass die äußeren Rahmenbedingungen stimmen: In erster Linie benötigt unser Gehirn ausreichend Erholungspausen und genügend Energie.
Und auch die Fähigkeit des Gehirns, adäquat auf neue Situationen und Aufgaben zu reagieren, können wir fördern. Das Stichwort lautet Neuroplastizität. Hier geht es darum, unser Gehirn immer wieder vor Herausforderungen zu stellen und ihm neue Erfahrungen zuzumuten. So provozieren wir frische Strukturen im neuronalen Netz und bleiben geistig flexibel und leistungsfähig.
Tipps für die mentale Leistungsfähigkeit
Glücklicherweise können wir unser Gehirn fast wie einen Muskel trainieren. Wie beim klassischen Muskeltraining auch, liegt das Erfolgsrezept in einer gesunden Mischung aus Erholung und Anspannung. Die gelingt so:
- Abschalten und Entspannen: Dem Gehirn immer wieder bewusst Reiz-Pausen gönnen, in der Natur oder mit Hilfe von Entspannungstechniken. Das hilft, unsere Aufmerksamkeit zu fokussieren, wenn es drauf ankommt – und nicht vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr zu sehen.
- Neues lernen: Wer alte Gewohnheiten bewusst aufgibt und unbekanntes Terrain betritt, zwingt seine Nervenzellen dazu, sich neu zu vernetzen. Wenn wir hingegen immer nur fleißig Kreuzworträtsel lösen, bringen wir es darin zwar eventuell zur Meisterschaft – letztlich trainieren wir so aber dauernd die gleichen Abläufe und verfestigen lediglich die dafür nötigten Strukturen im Gehirn. Abwechslung zählt! Das Ziel sollte sein, jeden Tag 30 Minuten lang etwas völlig Neues zu erlernen oder etwas Unbekanntes auszuprobieren. Das stärkt die mentale Leistungsfähigkeit ganz gezielt.
- In Bewegung bleiben: Bewegung im Freien regt die Durchblutung an und versorgt das Gehirn mit frischem Sauerstoff. Das fördert unsere Denkleistung. Wer etwa täglich 10.000 Schritte läuft, kann sein Gedächtnis innerhalb von 6 Monaten deutlich verbessern.
- Lieblingsfutter fürs Gehirn: Frisch gekochte und ausgewogene Mahlzeiten mit viel Gemüse, Fisch und magerem Fleisch liefern unserem Gehirn die nötige Energie, um optimal zu funktionieren. Als wahres Brainfood gelten darüber hinaus Omega-3-Fettsäuren etwa aus Lachs und Walnüssen und eisenreiche Lebensmittel wie Brokkoli.
- Ans Trinken denken: Mindestens 2-3 Liter Flüssigkeit müssen wir täglich trinken, damit unser Gehirn nicht „auf dem Trockenen sitzt“. Mineralwasser und ungesüßter Tee eignen sich am besten – aber die ein oder andere Tasse Kaffee geht auch in Ordnung: Das enthaltene Koffein kann die Konzentrationsfähigkeit und die Denkleistung kurzfristig steigern.
- Gute Nacht!: Eine erholsame Nachtruhe ist essentiell für unsere mentale Leistungsfähigkeit. Denn salopp gesagt, mistet das Gehirn nachts aus und schafft wieder Platz für Neues. Zugleich konsolidiert es die wichtigen Erfahrungen. Ein derart ausgeruhtes und aufgeräumtes Gehirn startet konzentriert und aufmerksam in den neuen Tag.
Eine der schönsten Möglichkeiten, unsere mentale Leistungsfähigkeit zu steigern, ist ein reges Sozialleben. Der Kontakt zu anderen Menschen, mit denen wir unsere Erlebnisse und Sorgen teilen können, mit denen wir diskutieren, streiten oder lachen regen unsere Kreativität an und helfen dem Gehirn dabei, frische Ideen und Lösungen zu entwickeln.
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Bitte beachten Sie, dass es sich bei der Erstellung von Diagnosen oder Therapieempfehlungen um eine ärztliche/therapeutische Tätigkeit handelt. Als pharmazeutischer Hersteller dürfen wir diesbezüglich keine Empfehlungen aussprechen. Bitte besprechen Sie eventuelle Fragen mit Ihrem Arzt/Therapeuten oder Apotheker. Bei direkten Fragen zu unseren Präparaten helfen wir Ihnen gerne weiter.
Nieber, K.: Mehr als ein Genussmittel, Pharmazeutische Zeitung 34/2013.
UniPress: Themenspecial „Schlaf fürs Gehirn“, Universität Bern, Februar 2019.
AOK Magazin, 11.10.2017: Fünf Tipps zur Steigerung der mentalen Fitness.